[A Pirate's Life] Chapter 1 - I'm a Pirate, and you?

[Vorador]

Sorin trat vom Steuer weg und betrachtete die sich entfernende Insel.
Er hob die Hand an sein linke Schläfe und drückte auf den Knöpfen seines Auges herum bis er die Einstellung gefunden hatte, die er gesucht hatte.
Auf diese Art brauchte er kein Fernrohr mitschleppen und konnte trotzdem in die Ferne sehen.
Einige Augenblicke verharrte er so und bewegte nur sein linkes Auge, während er das rechte zukniff. Nachdenklich murmelte er vor sich hin, normalisierte sein Auge wieder und ging runter aufs Deck.
Einige der Neuen schienen sich grade gegenseitig zu beschnuppern, was teilweise sogar sehr amüsant wirkte.
Mit einem Lächeln im Gesicht ging er zum Bug, packte eines der Seile und lehnte sich über die Reling um sich den Wind um die Nase wehen zu lassen. Einige Atemzüge verharrte er so, schwang sich dann wieder zurück und wanderte zielstrebig in seine Kajüte.
Die Tür schloss er hinter sich, doch ging sie aufgrund eines klemmenden Schlosses wieder einen Spaltbreit auf.

[Ganemi]

Gerade noch konnte Ageha sehen, wie etwas hinter der Reling auf sie zuschoss und mit einem Treffer ins Schwarze zwischen ihren Brüsten verschwand. Erschrocken zuckte sie zurück und erstarrte – aus ihrem Dekolletee konnte man lediglich noch eine wedelnde Schwanzflosse des verzweifelten Fisches sehen. Reflexartig griff sie nach dieser und hob das Tier in die Luft. Von diesem Fisch konnte gerade mal ein einzelner Yorkshire Terrier satt werden, das stand fest. Ihr Blick wanderte zu der Nixe, welche sich soeben ganz offensichtlich über die neue Smutje lustig gemacht hatte.
Nun ja, so war es wohl unter Piraten, schoss es Ageha fieberhaft durch den Kopf, während sie überlegte, wie sie reagieren sollte. Setz dich durch! Du bist doch jetzt eine von ihnen! Lass dich nicht unterkriegen! Aber was, wenn die Antwort zu hart ausfällt? Agehas Lippen verzogen sich zu einem nervösen Lächeln, während sie so grinsend Natasya weiter anblickte.
„Ach, das passt schon… Ich bin ja noch nicht lange Köchin…“, gab sie zu und lächelte erneut. „Danke für den Fisch…“
Und weg war sie. Schon im nächsten Augenblick schalt sie sich für ihre ergebene Haltung. Und warum um Himmels Willen hatte sie zugegeben, dass sie eine unerfahrene Köchin war? Verdammt, so würde sie sich hier doch nie beweisen können. „Hey, als Profi habe ich Leute wie dich, die mir meine Zutaten besorgen!“, ja, das klang doch shcon wesentlich besser. Beim nächsten Mal würde sie das dieser Nixe an den Kopf schleudern. Warum fielen einem die guten Sprüche immer im Nachhinein ein?! Wütend auf sich selber stapfte die Frau wieder zurück in die Küche, um allein zu sein. Der Fisch schwang bei jeder ihrer Armbewegungen hilflos mit.

[Phoenix]

Lavis Gehirn wurde keine Auszeit gegönnt, wie es schien. Gerade noch war sich der Rotschopf sicher, das Mädchen würde vorerst mit dem Fisch beschäftigt sein und ihm Zeit geben, sodass er überlegen konnte, wie genau er mit dem Mädchen kommunizierte oder überhaupt eine Grundbasis mit ihr aufbaute… doch seine Erwartungen wurden schnell zu Fall gebracht, als das Mädchen ihm den Fisch wie zu einer Opfergabe anbot. Die Überlastung für sein Gehirn stieg ins Unermessliche, während er fieberhaft nach einer relativ guten Reaktion suchte. Sie verstand seine Sprache nur brockenweise oder rein gar nicht, so musste er seine Sätze bedacht wählen, damit sie auch wusste, was er ihr sagen wollte. Hätte er doch nur irgendetwas zu schreiben, damit er sich der Bildersprache habhaft werden konnte…
„Ganz ruhig Lavi, du schaffst das, sei einfach du selbst! Komm schon, das wird, sie ist nur ein Mädchen, davon lässt du dich doch nicht unterkriegen, du hast zwei jüngere Brüder!“
Sich selbst in seinen Gedanken einen Schlag auf den Hinterkopf gebend raffte sich der Rotschopf schließlich zusammen und betätigte den Not-Aus-Schalter für sein Gehirn, um völlig normal mit dem Mädchen interagieren zu können… jedenfalls hoffte er das. Mit einen warmen Lächeln auf den Lippen hockte sich der Rotschopf nun vor das Mädchen und tätschelte ihr den Kopf.
„Danke, Kleine!“, lächelte er sie nickend an und deutete auf den Fisch in ihren Händen und zog seine Hand wieder von ihrem Kopf, um sie nicht zu sehr mit womöglich unangenehmen Berührungen zu überlagern.
„Teilen wir?“, fragte er danach und deutete auf den Fisch, um ihr zu zeigen, was er mit ihr teilen will.
„Du ein Stück essen, ich das andere essen“, setzte er nach und zeigte erst auf das Mädchen und auf eine Hälfte des Fisches, dann auf sich und die andere Hälfte des Tieres, insgeheim hoffend, dass das Kind ihn verstehen würde.

[SunnyValentine]

An Deck war zurzeit die Hölle los, von oben lies sich dies natürlich am Besten überblicken. Allerdings schraubte sich die kleine Drächin Rya nun herab zu den anderen, nachdem sie kurz mit ihrem Partner die derzeitige Lage besprochen hatte. Er lies den Hafen nicht ausser Augen, der Hauptgrund dessen war Sorins Befürchtung, ihnen könnte jemand folgen. Bisher konnte Apoll nichts Auffälliges entdecken, doch 100% sicher konnte man nie sein, sodass er gebannt auf die Insel starrte.
Das Drachenmädchen war derweil unten angekommen, die Ausgangslage war viel zu unübersichtlich um zu wissen, wer hier eigentlich mit wem gerade etwas am Hut hatte. Da war man nur eine kleine Sekunde weg und schon ging alles drunter und drüber, na das konnte ja lustig werden. Ein mit spitzen Zähnchen gespicktes Grinsen husche über ihr beschupptes Gesicht, bevor sie sich ein Opfer aussuchte, um mit diesem etwas Kontakt zu pflegen.
"Haaaaaalt, stop!"
Die Worte waren an die sich gerade fortbewegende Gestalt Agehas gerichtet, denen Rya mit schnellen Flügelschlägen folgte.

[Black-Cat]

Als Lavi ihr den Kopf tätschelte versteifte sich der Körper des namenlosen Mädchens leicht und sie kniff ihre Augen erschrocken zusammen, doch bewegte sie sich nicht von der Stelle... Als sie ihre Augen wieder öffnete, nachdem sie sich vergwissert hatte, dass Lavi ihr mit seiner Berührung nichts Böses wollte, erkannte sie das Lächeln des Rothaarigen und verfolgte mit ihren Augen dessen Versuch, ihr seine Antwort zu übermitteln... Sie verstand.
Ein schwaches jedoch warmes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht als sie den Fisch zwischen den beiden auf den Boden legte und nun wohl nurnoch darauf wartete, dass Lavi diesen irgendwie teilen würde. Sie persönlich sah keinen ihr möglichen Weg, den Fisch so zu teilen, sodass beide gleich viel davon hatten.

Brhodd rd! Vergiss es!
Artho fauchte als er mit seinen Klauen nach dem Schalentier vor sich schlug um diese über Bord zu schleudern. Er hatte keine Lust, sich länger als nötig mit dem Tier herumzuplagen. Es gab sicherlich bessere Wege mit Natasya zu sprechen, er musste sie nur finden...

[Mähikel]

HEYHEYHEYHEYHEEEeeeeeyyyy... *platsch*

Überrascht wand sie sich wieder dem eigentlichen Thema zu - Der Krabbenübersetzung und sah gerade noch wie Artho das Ding versenkte. Das erste mal an diesem Tag musste die Nixe richtig lachen - mit zischenden Unterton. „Genau dasss hab ich bei meiner ersssten Begegnung mit diesssen Missstviechern auch gemacht. Man musss sssie aber nur erzsiehen." Darauf ließ die Nixe wieder ihre stumme Melodie ertönen, worauf hin sich die Krabbe nun wieder an der Boardseite näherte. Diesmal schien das Tier allerdings leicht verändert. Eher unsicher wankend kletterte das Schalentier nun die Reeling hoch, diesmal still. Was hatte es mit dem Brieffisch auf sich? War das einzige, dass Paul von sich gab. Lediglich den etwas vergrößerten Abstand zu Artho zeigte, dass das Tier noch etwas im Unterbewusstsein mitbekam.

„Brieffisch... Isst eine mehr ssschlechte Überssetzung in die Ssprache der Menssschen. Gezüchtet mit exssstremer sssschnelligkeit der sssicher ankommt um Nachrichten zuuu übermitteln. Diesse Rasse...." Und ungewöhnlich für die Nixe hörte sie gar nicht mehr auf, über alles was man über Brieffischen weiß zu erzählen. Manchmal verfiel sie sogar so sehr in ihren eigenartigen 'Dialekt', dass es schwer war sie zu verstehen. Entweder wollte sie von ihren Lebensraum berichten oder vom eigentlichen Thema ablenken.

Der am Boden liegende Fisch, der nichts von seiner möglichen Zweiteilung mitbekam, ergriff nun die Chance. Mit seinen letzten Kräften und verschwommenen Blickfeld versuchte er nun in irgendeine richtung zu platschen - und kam etwa 3 cm weit.

[Shai]

Silvaan hatte das Steuer übernommen ohne seinem Kapitän zu widersprechen, wie es sich für einen Matrosen gehörte, doch hatte er nicht mit dem plötzlich Abgang zuvor Genanntem gerechnet. Ein Kurs wäre vielleicht ganz nett gewesen. Ohne noch groß eine Chance zu bekommen Sorin auf seinen Fehler hinzuweisen war dieser auch schon aus Silvaans Sicht verschwunden. Vom Steuer wegzugehen, seine Aufgabe also zu missachten, erschien ihm als ein Vertrauensbruch seinem neuen Arbeitgeber gegenüber. Ohne jegliche weitere Optionen holte er also einen kleinen Kompass hervor und achtete darauf das Schiff nicht von seiner bisherigen Richtung abkommen zu lassen.
Trotz seines kleinen Dilemmas gefiel es dem Elf mal wieder den Wind in seinem Haar zu fühlen ohne den Beigeruch von betrunkenen Hafenarbeitern. Er hatte die Reise auf einem Schiff und vor allem das Lenken gerade dieses Gefährtes in seiner Zeit auf Land doch sehr vermisst. Schließlich war gerade dieses Gefühl was ihn dazu bewegt hatte die Berge endgültig zu verlassen.
Silvaan konnte nicht anderes als vor sich hin zu pfeifen und sich seines Lebens zu freuen.

[Vorador]

Sorin Markov trat wieder aus seiner Kajüte, eine Karte unter dem Arm und auf einen Kompass in seiner Hand starrend.
Irgendwelche Formeln vor sich hin murmelnd ignorierte er alle Mitglieder seiner Crew, wanderte an ihnen vorbei, wobei er mit einer Drehung Ageha auswich, mit einer geradezu tänzerischen Bewegung über den Fisch zwischen Lavi und dem Mädchen sprang und die Stufen hoch zum Ruder ging.
Als er neben Silvaan angekommen war, starrte er noch einige Momente auf die Karte, dann auf den Kompass und hob dann sein Gesicht um seinen Steuermann anzusehen.
„Sorry, dass ich eben ohne ein Wort gegangen bin, aber mir ist da was eingefallen.“ Kurz konsultierte er erneut Kompass und Karte.
„Wir haben uns einander noch nicht vorgestellt, glaube ich. Ich bin Sorin Markov, aber das weißt du hoffentlich noch.“, lachte er. Mit einem freundlichen Lächeln sah er Silvaan an und wartete darauf dass dieser sich vorstellte, bevor er weiter reden würde.

In der Ferne konnte man vom Ausguck eine graue Rauchfahne sehen, die sich von Pirate's Bay in die Luft erhob.
Und diejenigen mit feinen Ohren würden ein leises, entferntes Stampfen hören können, wenn sie drauf achteten.

[Lin]

Das Innere des Schiffes gefiel Nelos. Er hatte sich schon eine kleine Kajüte ausgeguckt, wo vielleicht sein Rucksack und eine Hängematte Platz hatten - ein kleines Tischchen mit Stühlen auch noch, mehr aber nicht. Doch das reichte ja auch. Wie selbstverständlich schmiss er seinen Rucksack auch direkt hinein, doch nciht, ohne vorher einen Beutel in seinem Gewand verschwinden zu lassen. Oder waren es zwei? Drei? Schwer zu sagen, zumindest für Außenstehende.
An Deck angelangt, drehte er sich erstmal mit einem Blättchen und etwas seltsam azurfarbenen Tabak eine Zigarette, die sich entflammte, kaum dass er daran gezogen hatte. An Deck ging es kurze Zeit drunter und drüber, doch er stand an der Reling, genoss den Wind, rauchte, starrte auf den Horizont und schoss ab und zu gelangweilt Feuerbälle ins Meer, die alsbald verrauchten... Bis sich Sorin dem Steuermann-in-spe, wie es schien, vorstellte. "Entschuldigt die Unterbrechung, aber ich bin sicher, unser Steuermann kann mit dem Vorstellen warten, wie es aussieht. Ich glaube ihm gefällt es da sehr," sagte er mit sanfter, ehrlicher Stimme und fuhr fort: "Käpt'n, Steuermann. Mein Name ist Nelos. Freut mich, eure Bekanntschaften machen zu dürfen." Er verbeugte sich dabei leicht und setzte ein strahlendes Lächeln auf. "Ich wüsste gerne, wie es um Kanonen am Schiff hier steht. Und ich brauch' Leinen, um mir eine Hängematte für meine Kajüte zu bauen."

[Phoenix]

Das Mädchen verstand ihn, sauber! Erleichtert atmete der Rotschopf aus und beobachtete das Mädchen dabei, wie sie den Fisch auf den Boden legte und ihn erwartungsvoll ansah. Nun lag es wohl an ihm, den Fisch zu teilen, wie es schien. Wie gut, dass er sich wenigstens damit auskannte danke seinen frühen Jahren auf See, wenn Fisch manchmal das einzige Nahrungsmittel war, dass sie unter die Augen bekamen.
Zu sich selbst nickend zog Lavi schließlich einen kleinen, handlichen Dolch aus einer Halterung an seinem rechten Schuh heraus. Der Trick 17 von seinem Vater, wenn man auf sich allein gestellt war und dringend etwas zum Kochen brauchte. Kurz musste er schmunzeln, als er sich daran erinnerte, wie sein alter Greis in schwierigen Situationen einen kleinen Zettel mit allen möglichen Weisheiten herausholte und die Liste gemütlich durchging… hachja, die alten Zeiten.
Wieder im Hier und Jetzt angelangt griff Lavi nach der Flosse des Fischs und zog ihn die erfolgreich geschafften 3cm wieder zurück, bevor er kurzen Prozess mit ihm machte und seinen Kopf mit einem gezielten Schlag mit dem Dolch abtrennte. Kurz blickte er zu dem Mädchen, bevor er sich weiter mit der Zubereitung des Fisches beschäftigte.