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Europa - China und die "unpolitischen" Spiele
Beitrag: #5
vom - RE: Europa - China und die "unpolitischen" Spiele
Tibet ist spätestens1720 unter der Qing Dynastie zum Protektorat Chinas erklärt worden und spätestens seitdem ein Teil des Reiches. Die Briten versuchten natürlich am Ende des 19. Jahrhunderts diesen Teil von China abzuspalten, um ihn zu ihrer eigener Kolonie zu machen. Ebenso wie sie später Arabien nach den ersten Weltkrieg mit Frankreich aufteilten, obwohl sie ihnen einen unabhängigen Staat ersprochen hatten.

Überhaupt haben die Briten ganze Nationen und Völker auf verschiedene Kolonialländer aufgeteilt, besonders in Afrika, um den Widerstand einzudämen, damit man die Völker besser beherrschen konnte. Auch unter Adolf Hitler gab es den Gedanken, einen großmongolischen Staat zu schaffen, der Xinjiang und die innere sowie äußere Mongolei mit einschließen sollte, um einen Pufferstaat zum Japanischen Kaiserreich zu haben.

Die Abspaltung Tibets wird auch heute noch von der deutschen und US-amerikanischen Außenpolitik weiterhin verfolgt, um China soweit zu schwächen, ehe es überhaupt zur Großmacht aufsteigen kann. So wird neben der Abspaltung Tibets und Xinjiangs auch die Abtrennung der inneren Monogolei, der Mandschurei und der abtrünnigen Provinz Taiwans ind Erwägung gezogen, um China vollkommen einzukreisen und es außenpolitisch weniger handlungsfähig zu machen.

Immerhin hätte dieses Land dann keine direkten zu Russland, bzw den Staaten Zentralasiens wie Kirgisien oder Kasachstan - wohl einer der wichtigsten Rohstofflieferanten Chinas. Man könnte so diese Nation empfindlich schwächen, wenn man gleichzeitig verhindern würde, dass es eine Annäherungspolitk Indiens und den Staaten Südostasiens (ASEAN) an China geben würde. So wäre die "Gefahr Chinas" zumindest im wesentlichen total gebannt.

Ich bin jedoch der Meinung, dass genau dies der falsche Weg ist, vielmehr sollte sich Deutschland an Russland und China annähren, und sich mehr von der USA lösen. Denn so kann es seine Vorherrschaft in Europa weiter ausbauen und die Vorherrschaft in der EU in Zukunft inne haben - das ist der einzig vernünftige Weg. Momentan ist es ja immer noch ein "Ting-Tang" der deutschen Außenpolitik, mal Russland/China freundlich gesonnen, mal der USA.

In Zukunft wird sich Deutschland jedoch entscheiden müssen, zu wen es stehen will, und die USA sind da defintiv nicht der richtige Partner dafür. Übrigens kommt ein nicht unbeträchtiger Billigprodukte inzwischen aus Vietnam, Kambodscha und Taiwan - eben weil die chinesische Gesellschaft reicher wird und nach höheren strebt. Wir wären also auch ohne China erstmal lebensfähig, immerhin haben wir noch (!) Afrika.

Allerdings dürfen wir nicht zulassen, dass sich ein Machtblock um China bildet, der afrikanische, südostasiatische und arabische Staaten einschließt. Das wäre der Tod der US-europäischen westlichen Vorherrschaft. Und solange sich Deutschland nicht zu China bekennt und aggresive Anti-China Politik betreibt, haben wir da ein ernsthaftes Problem.

Es ist doch auch viel klüger, die ethnischen Minderhaiten nicht von China abzutrennen, sondern im Staat verbleiben zu lassen, um ihn dann unterschwellig zu destabilisieren - wenn die Minderheiten erst einmal große Mitspracherechte in chinesischen Staat haben, ist das doch viel besser. So muss China mehr in die Minderheiten und die Auslebung ihrer Kultur finanzieren und hat so weniger finanzielle Mittel für Machtpolitik zur Verfügung. Überhaupt dürfen wir nicht zulassen, dass sich Staaten den Westen zugunsten Chinas abwenden... auch nicht der Iran.

Der Druck um Presse- und Meinungsfreiheit ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, um die Minderheiten Chinas zu mobilisieren, und Zentralstaat zu schwächen. Eine Öffnung der Märkte kommt gerade uns Deutsche zugute, so können sich unsere Konzerne dort in den oberen Rängen plazieren... allerdings müssen wir ein Gegengewicht dazu haben, so dass wir nicht von der Wirtschaft Chinas zu sehr abhängig sind, damit diese nicht Druck auf uns ausüben kann. (Enteignung, Konzernzerschlagung usw) Gleiches gilt für Russland, auch wenn das riesige Marktpotenzial und der Rohstoffreichtum verlockend sind.

- für ein vereintes China
- Mitspracherechte für Minderheiten
- Pressefreiheit
- Öffnung der Märkte
- keine Unterstützung von Sezessionsbewegungen
- Verhindern eines russisch/chinesischen Machtblocks ohne europ./dt. Beteiligung
- ein Gleichgewicht der Mächte ist das geringere Übel zur US- oder chinesischen Vorherrschaft, bzw Doppelherrschaft. Die EU unter dt. Führung, Japan, Indien und Brasilien müssen ebenso beteiligt sein
- Expansion Chinas im südchinesischen Meer verhindern
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.08.2008, 13:42 von Chii. )
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RE: Europa - China und die "unpolitischen" Spiele - von Chii - 01.08.2008, 13:38

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