Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Was haben Kinder im Internet zu suchen?
Beitrag: #1
vom - Was haben Kinder im Internet zu suchen?
So war die Frage in einem anderen forum auf http://www.dofus.de leider durfte ich dort nicht mehr weiter diskutieren, daher wollte ich mal die Diskussion hierher verschieben:

meine Antwort:
ShinySmettbo schrieb:Eine durchdachte Antwort kannst du haben *mein Lehrbuch zu Jugend und Medien herauskam* so ^^

Es ist zur heutigen Zeit so (im Gegensatz zu vor 20 Jahern), dass immer mehr Flächen auf denen noch vor Jahren Kinder sich frei bewegen konnten für diese gesperrt werden. So ist der Wald und der Busch im laufe der Zeit zum gefährlichen Aldi-Parkplatz geworden und der Spielplatz musste geschlossen werden, weil sich Anwohner gestört fühlten. Der Raum in denen Kinder Spielen konnten ist heute in der Realen Welt so gering vorhanden, selbst die Schulhöfe, die nach Schulende als Spielplätze dienten werden nun immer häufiger verriegelt, dass die Kinder halt einen anderen Platz suchen in denen sie sich entfallten können.

Ein Kind braucht Platz und Mitmenschen um sich zu entfallten und zu reifen, ich finde es ja schon ein Hohes, dass sie in der Schule immer mehr druck bekommen, aber dass ihnen in ihrer wenigen Freizeit immer mehr IHR Raum genommen wird ist eine Frchheit der gesellschaft, so habe ich vor 3 Tagen gelesen, dass ein Bolzplatz geschlossen wurde und zu einer Hundewiese gemacht wurde.

Aus diesen Grund rückt der PC immer mehr in den Vordergrund, er bietet noch Platz wo Kinder miteinander was erleben können, man könnte fast sagen, dass Dofus, WoW, FlyFF, HDRO und was weiß ich noch alles die Spielplätze der Neuzeit sind. Mantarochen willst du den Kindern nun auch noch diesen Raum nehmen? Denk mal an deine Kindheit, ich weiß nicht wie Alt du bist, aber ich denke das du noch Raum hattest dich zu entfallten. Ich war zwar immer etwas kränklich, aber ich hatte denen auch noch, vor 10 Jahren, doch die gesamten Plätze, an denen ich damals gespielt habe existieren heute nicht mehr. Mein absoluter Lieblingsplatz aus meiner Kindheit ist zu einem Lidl-Markt geworden, da wo ich auf Bäumen geklettert bin holen Heute Leute ihr Fleisch aus den Kühltruhen. Die Kinder haben eben nichts mehr, wir haben eine sehr arme Kindheit, die Familie ist schwach, weil es viele Probleme gibt, meistens müssen beide Arbeiten, dann werden Kinder kaum noch irgendwo tolleriert und nun werden sie auch noch hier aus der einzigen Welt verbannt, die ihnen noch geblieben ist.

Ihr werdet nun sagen, dass es ja noch Offline-Spiele gibt, aber ich frage euch, wo bleibt dort der soziale Kontakt, der so wichtig für Kinder ist? Mario springt zwar toll auf die Gumbas, aber reden kann man mit ihm nicht und zuhören tut er einem auch nicht, wenn man ihm von seinen Problemen erzählt. Eine ganz harte aussage hierzu steht direkt am Anfang in meinem Lehrbuch "Kinder sind das Wichtigste, was der Mensch hat, aber die gesellschaft behandelt sie wie Dreck!". Dieses Buch wurde von einem Professor geschrieben, der sich lange mit dem Thema beschäftigt hat, daher sollten wir vielleicht alle mal über derartige Aussagen nachdenken.

Ich finde es wirklich traurig, dass ich fast täglich in der Zeitung lesen muss, dass hier und da Kinder verscheucht werden, da sich irgendwer in seiner Ruhe gestört fühlt oder den Platz braucht... und genau deshalb ist es wichtig, dass Kinder im Internet als Gleichwertig hier im sozialen Internet akzeptiert werden. Jeder von uns war mal ein Kind, versucht euch mal etwas in sie hineinzuversetzen und geht mal durch eure Stadt, als Kind hat man wirklich wenige ungefährliche möglichkeiten...

Reaktion hierrauf war:

X schrieb:Ein Kind braucht Platz und Mitmenschen um sich zu entfallten und zu reifen

Platz: 1.024MB Ram
Mitmenschen: Ein User names HipHopMaster_xyz = ein fiktives, asexuelles Gedankenkonstrukt, oft entstanden aus der überschwänglichen Fantasie eines Minderjährigen...
Meinst du das damit???

Ich weiß ja nicht was das für ein Lehrbuch sein soll Smettbo, aber ich muss dazu einiges kritisieren!
Und zusätzlich hoffe ich dass du selbst keine Kinder hast die nach diesem Credo erzogen werden!

1. Den Kindern wird der Platz zum Spielen genommen? Okay, in Städten mag das vermutlich stimmen, aber so wie es bei uns in Mitteleuropa aussieht stammt ein großer Teil der Bevölkerung vom Land wo es (und das kann ich bestätigen) noch mehr als genug unbebaute Fläche gibt, wo die Kinder hin können um zu spielen...

...WENN sie WOLLTEN! Denn auch am Land merkt man daß der PC immer mehr Ersatz für den Spielplatz einnimmt. Stellt sich mir nur die Frage ob das nicht erst recht wieder die Schuld der Erziehungsberechtigten ist, die ihre Kinder daheim vorm PC sicherer zu wissen glauben...

2. Onlinespiele & -Medien sind kein adequater Ersatz für Kinder um den Umgang & die Kommunikation mit Mitmenschen zu erlernen!!! Ich weiß ja nicht wo ihr euch im Internet so rumtreibt, aber weder ist es online möglich eine Kommunikation zu führen die alle Aspekte vereint (man denke an das fehlen von Gestik & Mimik, welches jedoch in einem Gespräch sehr wichtig ist um wirklich zu wissen was sein Gegenüber meint, und zwar in allen Nuancen!) noch weiß man mit wem man es online zu tun hat, weil sich jeder hinter einer Fasade unter dem Schutz der Anonymität versteckt. Und von all den Problemen abgesehen leidet auch die deutsche Sprache sehr darunter - die wenigsten können noch richtig schreiben; wieso sollten sie auch, im Chat braucht man weder Worte auszsch. noch best. die Notw. Satzzeichen zu benutzen - aber viell. ist ja das die Zukunft... rofl - lol - bb?!

FAZIT:
Das Internet KANN kein sinnvoller Ersatz für Kinder & Jugendliche sein um den Umgang mit ihren Mitmensche zu erlernen!
Wenn ich mir die junge Generation auf der Straße so ansehe bestätigt das nur meine Aussagen, da kann man dagegen sagen was man will, und sei es auch ein Dr. Prof. Phil. XYZ:
Es kann nicht sein, wenn mir meine Augen eine andere Realität zeigen!

PS: Sollte noch erwähnen; meine Freundin ist so ziemlich der selben Meinung - zwar hat sie kein Diplom, aber dennoch eine pädagogosche Ausbildung hinter sich.
Obwohl, wie gesagt, diese Bestätigung nicht wirklich von Nöten sein sollte - wenn doch selbst jeder von uns das Gegenteil jeden Tag auf der Strasse zu sehen bekommt...

Darauf hin konnte ich noch einmal schreiben, bevor das gespräch untersagt wurde...

ShinySmettbo schrieb:Ich möchte jetzt nichts sagen, aber man hört an den Universitäten immer, dass die praktizierte Erziehung immer auf einem Model basiert wie es als ultimatives sein soll und nicht wei es tatsächlich ist. Ich will deiner Freundin da absolut nicht widersprechen, sie hat sicherlich recht, wenn sie mir widerspricht, allerdings sehe ich als Leiter einer großen Community jeden Tag, dass es eben nicht so ist und wenn sich die Welt so weiter dreht, wie sie sich im Moment dreht, dann wird sie auch nie wieder so sein....

Zu 1:
Du magst vielleicht recht haben, dass in ländlichen Regionen noch genug Platz da ist, allerdings hierzu zwei Punkte, zum einen bevorzugen die jungen Familien das Stadtleben und es findet im Moment eine starke Abwanderung aus den Dörfern und Kleinstädten statt. Dies hat zur Folge - auch hierzu kenne ich mehrere Kinder denen es so geht / ging - dass es für Kinder und jugendliche schwer ist Freunde zu finden, da zum größten Teil nur noch ältere in ihren Dörfern wohnen. Meine Freundin zum Beispiel hatte in ihrer Jugendzeit nicht eine einzige Freundin in ihrem Dorf. Die Freunde aus der Schule wohnen Kilometer weit weg und die Eltern können auch nicht immer ihre Kinder ne halbe Stunde durch die Gegend fahren. Was bleibt da noch? Alleine im Garten rum gammeln, oder wenigstens mit den Freunden reden können.

Zu 2:
Klar ist dies kein Ersatz zu echten Freunden, dass will hier auch keiner sagen, aber es ist ein guter Ersatz zur Einsamkeit. Weiter findet das Leben immer virtueller statt, wir kaufen online ein, wir machen Geschäfte online, wir unterhalten online und wir spielen online, sogar wissenschaftliche gespräche finden online statt Wink . Warum sollten Kinder nicht gleich in einer Welt groß werden, die einen derartigen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat. Wir können nicht mehr ohne Internet leben!

Zum zweiten Teil, da kann ich dir auch nur widersprechen, gerade in Chats wird die Rechtschreibung zu einem Zeichen der Klasse, fast alle Kinder die ich kenne beurteilen ihre Mitchatter nach ihrem Sprachgebrauch. Es ist sogar so, dass andere diskriminiert werden, die nicht in der Lage sind einzelne Wörter richtig zu schreiben, wie du es hier gemacht hast. Daher denke ich, dass der Trend den eigenen Ausdruck als Stellenwert in der Chatgemeinschaft zu sehen, sich eher positiv auf die Sprache ausdrücken wird. Ich selbst habe auch eine leichte Form der legistinie und kann manchmal auch nicht richtig entscheiden wie einzelne Wörter geschrieben werden, auch wenn ich mir große Mühe gebe. Daher werde ich auch ständig von 12 - 16 jährigen Kindern berichtigt. Sie sind also in der Lage richtig zu schreiben und Fehler zu erkennen.

Weiter halte ich die kürzel wie rofl oder lol nun absolut nicht verwerflich, es sind eben allgemein vereinbarte Kürzungen, die jeder kennt und jeder versteht. Sprache dient der Kommunikation einer großen Gruppe, da die große Gruppe der welt weiten Chatter hier vorliegt ist dies als allgemeiner Sprachgebrauch anzuerkennen. Genauso wie andere Gruppen wie Sprayer, Hiphopper usw. auch ihre eigenen Spracheigenschaften haben. Ich muss selbst zugeben, dass ich auch im RL immer häufiger das Wort lol verwende beim lachen ganz unbewusst, bisher hat sich aber noch keiner gewundert. Also lasst uns doch alle munter durch leben lolen solange man uns versteht. ^^

Achja dein Beispiel ist schon sehr extrem in 8 Jahren Chatbetreibung habe ich sowas noch nie erlebt...

Zu deinem Fazit, ich sehe es eher so:
Im Gegensatz zum Leben in einer Schattengesellschaft IST das Leben im Internet eine sinnvolle Alternative.

Wenn ich nach 19 Uhr in Bottrop durch die Straßen gehe, dann sehe ich dort nur einsame jugendliche, die ihr Wohl in Alkohol oder Randale suchen, die anderen Jugendlichen sitzen vor ihren Rechnern. Mir zeigt dies ein Bild einer absolut kaputten Gesellschaft, die wir aber nicht ändern können, obwohl ich als ausgebildeter Community Manager mein bestes dazu beitrage, doch meine Kompetenzen enden am Rand meiner Community.

Für mich jedenfalls steht fest, dass das Leben im Internet weiter zunehmen wird und sich die Gesellschaft sich immer weiter in diese Richtung anpassen wird. Ich werde davor jedenfalls nicht meine Augenschließen und so bin ich jetzt schon bemüht eine Community aufzubauen, die diese jugendlichen Schützt vor den Gefahren des Internets. Eines steht jedenfalls fest, das Internet beitet nicht mehr Gefahren als das RL, ie sind nur besser versteckt.

nun seid ihr daran, findet ihr meine Aussagen Vertretbar? Oder Unvertrebar oder sonst irgendwie ganz anders...

[Bild: signatur11.png]
Homepage Suchen
Zitieren



Nachrichten in diesem Thema
Was haben Kinder im Internet zu suchen? - von Iruini - 23.05.2008, 17:44

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 3 Gast/Gäste